In der OpenSource Szene gibt es ein Phänomen, welches sich stets wiederholt: wird ein großes Projekt, meist eh mit finanziellen Background und Entwicklern großer Firmen ausgestattet, irgendwie verkauft oder rückt in die Nähe eines anderen Konzerns, gerät die „Community“ in Aufruhr.
Beobachten konnte man dies bei OpenOffice. Zack gab es LibreOffice und Entwickler sowie Anwender mussten in Zukunft entscheiden, welches Projekt nun dem Vorzug zu geben sei. Die Entwicklung läuft auseinander, hinkt hinterher, die Programme werden inkompatibel. Ich halte davon nicht viel. LibreOffice sieht gefühlt immer noch aus wie das StarOffice aus den 90ern.
Das Spiel wiederholt sich bei GitHub, vor ein paar Wochen mit großen Tamtam an Microsoft verkauft. Microsoft ist dem OpenSource-Freund seit je her ein Dorn im Auge. Also wechselten viele Projekte zu Gitlab, bis man dort feststellte, dass Gitlab selbst auf Microsoft Azure Server läuft. Mist.
Die nächste Alternative: TeaHub. Die Plattform schickt sich an, die kostenlose Heimat für Open Source Projekte zu werden. Das Angebot soll kostenfrei sein, in den Händen der Community liegen und nach frischen Blumen riechen. Ob am Ende der Idealismus reichen wird ein ähnlich professionelles Angebot wie Github auf die Beine zu stellen?
Derzeit gibt es auf der Webseite noch nicht soviel zu sehen. Wer mag kann sich für das Preview bewerben. Derzeit wird um Spenden gebeten. Es bleibt abzuwarten was passieren wird. Ich vermute ja, dass sich bei Github nicht viel ändern wird. Microsoft ist selbst sehr aktiv im OpenSource Umfeld und wird ohne Not nicht den Zorn der Entwickler auf sich ziehen. Von daher kann man erstmal guten Gewissens bei Github bleiben und seine Zeit für die Entwicklung nutzen.
Wer am Ende unabhängig sein will, muss konsequent sein und seinen eigenen Server aufsetzen.