Firmen-IT nutzen um Mitarbeiter zu demotivieren.
Ich komme früh in die Firma, schließe mein Laptop an die Docking-Station und starten die Kiste. Der Boot dauert lang, deutlich länger als bei meinem privaten Laptop oder Desktop. Der Schnellstart von Windows ist deaktiviert. Irgendwann erscheint der Login-Screen. Jetzt kann ich Kaffee holen.
Der Desktop erscheint nach etwa 30 Sekunden, arbeitsfähig bin ich erst 10 Minuten später. Die CPU ist ausgelastet, so sehr, dass nicht einmal der Task-Manager seien Dienst tun mag. Tut er es doch, sehe ich die CPU bei voller Auslastung für viele Minuten. Im Hintergrund rödelt der Virenscanner von Windows, der Virenscanner von Trend-Micro läuft mit mehreren Tasks und auch der VPN-Client bringt seinen eigenen Schwachstellenscan mit. Viel hilft viel.
Microsoft Teams öffnet sich irgendwann und trägt seinen Teil bei. Egal, ich bin ja Kaffee holen und kommt erst nach 20 Minuten wieder. Ich kenn das noch von früher als Computer noch Festplatten hatten. Jetzt ist es wieder soweit.
Das Firmen-IT anders funktioniert und einen größeren Fokus auf Sicherheit legt, geschenkt. Allerdings ist die Grenze zur Frustration nicht weit. Programme öffnen sich langsam. Immer wieder gibt es Wartezeiten, die halt ein paar Sekunden länger sind als auf dem privaten Laptop.
Was passiert? Man schnackt mit dem Kollegen, greift zum Handy, lenkt sich ab. Produktiv ist anders.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen runden die Sache ab. Es gibt Network-Access-Control, hier wird gesteuert, welche Geräte ins Netzwerk dürfen. Eine sinnvolle Sache, bis mich das Ding von einem Tag auf dem anderen nichts in Netzwerk lässt. Die IT fixt das Ganze, nach 3 Tagen, in denen ich nicht arbeiten kann. Es ist ein wenig, wie wenn man dem Handwerker stumpfes Werkzeug in die Hand gibt.
Irgendwann ist man darüber auch gleichgültig und passt seine Arbeitsleistung an…