Bargeld gehört für viele Unternehmen der Vergangenheit an.
In Ländern wie Finnland oder Dänemark werden die meisten Transaktionen mittlerweile bargeldlos abgewickelt, während Online-Bezahlungsformen stetig an Bedeutung zunehmen. Für das alteingesessene Unternehmen können diese Veränderungen eine große Umstellung bedeuten, jedoch muss die Digitalisierung nicht für Augenrollen sorgen. Bargeldloses Bezahlen und die Zukunft unserer Geldbörsen am Beispiel Schwedens erklärt.
Das Bargeld im Norden
Schweden mag zwar ein kleines Land in Anbetracht seiner Bewohnerzahl sein, dafür schreibt es seit Jahren Geschichte, wenn es um technische Innovationen geht. Für viele Experten ist Schweden das Paradebeispiel einer bargeldlosen Gesellschaft, denn in den meisten Restaurants, Geschäften und Supermärkten gibt es stets die Option, mit einer Handbewegung zu bezahlen. Die Schweden haben dafür sogar ihr eigenes Wort entwickelt ‒ „swisha“ steht für „wischen“ und bezeichnet die Bewegung, die Nutzer beim Bezahlen mit ihrer Karte am Tresen ausführen. Schweden selbst sieht sich als innovatives Land, das immer den neuesten Trends folgen muss.
Das bargeldlose Bezahlen ist nur eines der Beispiele der Innovation, die sich in der Kultur verankert haben und Unternehmen haben sich den Wünschen der Bevölkerung angepasst. Mit den neuesten Erfindungen können selbst kleine Imbisse mit der Digitalisierung gehen und sich den modernen Gegebenheiten anpassen. Shops haben die Möglichkeit, ein individuell angefertigtes Kassensystem zu verwenden, das die Bezahlung für jede Branche automatisiert. Egal, ob Friseur, Florist oder Bäckerei ‒ jedwedes Unternehmen kann das Einkaufen so einfach und bequem wie möglich für den Kunden gestalten. In Schweden entscheiden sich manche Shopper sogar dagegen, in Shops einzukaufen, wenn diese keine bargeldlose Option zur Verfügung stellen. Könnten wir einen ähnlichen Trend womöglich bald in Deutschland beobachten?
Bargeldloses Bezahlen im Internet
Viele Deutsche können es sich noch nicht vorstellen, für alltägliche Gegenstände wie Zeitungen oder sogar Kaugummis, die mit wenigen Münzen bezahlt werden, mit ihrer Karte zu zahlen. Dafür entscheiden sich immer mehr Deutsche dazu, im Internet zu bezahlen, obwohl das Bezahlen mit Kreditkarte auch für viele eine negative Konnotation hat. Der Grund dafür liegt eindeutig in der dauerhaften Erreichbarkeit von Amazon und Co., die von Gebrauchsgegenständen bis hin zu Nischenprodukten alles anbieten, was das Herz begehrt. Während Deutschland nach wie vor zögerlich mit der bargeldlosen Gesellschaft umgeht, hat das Internet längst den deutschen Markt erobert.
Es gibt einen eindeutigen Trend, der sich auf alternative Zahlungsmethoden konzentriert. Unternehmen wie PayPal und das österreichische paysafecard sind die Vorreiter, wenn es um schnelles und auch anonymes Online-Zahlen geht. Die Datenschutzgrundverordnung spielt für viele Deutsche nach wie vor eine gravierende Rolle und der Ruf der Anbieter bezüglich der Sicherheit muss tadellos sein. Unternehmen wie Revolut und Neteller werden langsamer beliebter, stehen allerdings noch im Schatten PayPals, das als vertrauenswürdiges Online-Konto gilt. Während sich Online-Shopping immer weiter ausbreitet, nehmen auch alternative Zahlungsmethoden in Deutschland zu. Kryptowährungen wie Bitcoin und Litecoin könnten in Zukunft verändern, wie wir mit unserem Geld umgehen.
Die Zukunft des Bargelds und das WEF
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) argumentiert, dass wir in den nächsten Jahren einen immer stärkeren Trend der bargeldlosen Entwicklungen sehen werden, allerdings wird sich herausstellen, wie erfolgreich die Entwicklung in Deutschland voranschreiten kann. Am Beispiel Schweden wird klar, dass die bargeldlose Gesellschaft allen voran eine kulturelle Entwicklung ist. In Deutschland könnten die Innovationen demnach anders aussehen.